Sorbischer Filmabend im Rahmen des 37. Filmfest Dresden am 9. April, von 16 bis 18 Uhr im Clubkino im Lingnerschloss. Anmeldung bitte per E-Mail.
Das sorbische Filmschaffen hat in Deutschland eine lange Tradition. Seit über hundert Jahren werden Filme von und über Sorb*innen produziert. Nahezu alle Gattungen sind vertreten, den größten Teil machen Kurzfilme aus. Wenngleich die thematische wie auch gestalterische Vielfalt groß ist, so ist die sorbische Filmkultur doch bisher nahezu unsichtbar.
Um den sorbischen Film in den Fokus der Filmbranche zu rücken, laden der Filmverband Sachsen, das Sorbisch-Deutsche Filmnetzwerk ŁUŽYCAFILM und die Stiftung für das sorbische Volk im Rahmen des 37. Filmfest Dresden zum Filmprogramm »Wiźeś.Sichtbar.Widźomne« in das Clubkino im Lingnerschloss ein.
Gezeigt werden »SERBSKA UTOPIJA I & II« von Regisseur Erik Schiesko, eine fiktionale Collage mit sechs sehr unterschiedlichen Kurzfilmen. Welchen Beitrag diese Werke zur Entwicklung des sorbischen Filmschaffens leistet, soll anschließend kritisch diskutiert werden.
Eintritt und Anmeldung
Der Eintritt ist frei. Anmelden könnt ihr euch per E-Mail bei Mirjam Mager.
Im Anschluss findet der Empfang des Filmverbandes Sachsen im Sternensaal statt. Alle Gäste sind herzlich eingeladen, bei leckeren Kaltgetränken gemeinsam ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen.
Filmprogramm
SERBSKA UTOPIJA I
In der ethnofuturistisch gestalteten Rahmenhandlung »Nowy swět | Eine neue Welt« von Erik Schiesko blicken drei Frauen aus der Zukunft auf alternative sorbische Gegenwartsszenarien zurück. Filmemacher Dirk Lienig beschreibt im Kurzfilm »Dnjownik | Das Tagebuch« den Verlust der sorbischen Sprache für zukünftige Generationen. Mit »Serbski Telewizor | Sorbisches Fernsehen« öffnen die Regisseurinnen Hella Stoletzki und Karoline Schneider das Gedankenspiel für sorbisches Mainstream-Fernsehen. Inwieweit das Sorbische vermarktet werden darf und vor allem von wem, loten Regisseur Erik Schiesko und Kameramann Roman Pernack in »Serbske bratšy – Sorbische Brüder« aus.
SERBSKA UTOPIJA II (Director´s Cut)
In »Wěšćenje | Die Prophezeiung«, dem zweiten Teil der Rahmenhandlung von Erik und Clemens Schiesko, begeben sich eine Großmutter und ihre Enkelin auf die Reise durch eine sagenumwobene Lausitz früherer Zeiten. Auch die Kurzfilme beschäftigen sich mit sorbischen Sagen und Mythen: Das Team um Kameramann Roman Pernack und Regisseur Ugur Yildrim widmet sich in »Plapotaŕka | Plappermaul« der Sage von der Mittagsfrau. In »Wótlew a pśilew | Ebbe und Flut« interpretiert Regisseurin Sophia Ziesch die Sage vom Wassermann im Stil einer Mockumentary. Animator Michał Barylski und sein Team holen mit »Krabat 3000« den Scherenschnitt aus dem Dornröschenschlaf.