In der Kürze liegt die Würze – Kurzfilme von Animation bis Fiktion
Kurzfilme bringen Originelles, Humorvolles und Ernstes auf den Punkt und thematisieren unterschiedliche Aspekte in allen Lebenslagen. Sie verführen, faszinieren, provozieren, inspirieren und machen Spaß. In wenigen Minuten bauen sich Welten auf, die außergewöhnlicher kaum sein können: In Form von Animation, Fiktion oder als Dokumentarfilm. Die Geschichten überraschen wie die kleinen Zwischenfälle im Alltag, bleiben dann aber lange in Erinnerung. Zur Kurzfilmnacht werden “open flair” im Kunstgarten des Budde-Hauses genreübergreifend Kurzfilme aus Deutschland gezeigt, die die ganze Bandbreite des Kurzfilms repräsentieren.
Programm:
Lake Skate – Regie: Stafanie Olbort, David Brachmann | 14 min | Schweiz | 2022
Schlittschuhlaufen ist ursprünglich auf gefrorenen Gewässern entstanden. Vier professionelle Eiskunstläufer:innen, die es gewohnt sind, auf perfekt gepflegtem Kunsteis zu gleiten, kehren zu diesem Ursprung zurück. Aus diesem Naturerlebnis erweckt die Neugier und Faszination für etwas, das wir durch den Klimawandel allmählich zu verlieren im Begriff sind.
Wochenbett – Regie: Henriette Rietz | 5 min | Animationsfilm | Deutschland | 2020
»WOCHENBETT« thematisiert die chaotische Lebensphase, in der sich die Protagonistin befindet, als sie zum ersten mal Mutter wird. Voll mit Hormonen und ohne Schlaf hat sich diese intensive Zeit tief in ihr Herz gebrannt. Dieser Film ist ein ehrlicher und sehr persönlicher Einblick in die Welt einer frischen Mutter, die ernsthaft dachte, dass die Elternzeit eine Art Sabbatical wird.
Stadtrand – Regie: Conrad Winkler | 22 min | Dokumentarfilm | Deutschland | 2023
Entlang der Schienen, da, wo Stadt und Land miteinander verschmelzen, leben die Menschen des Stadtrands. Fernab des urbanen Zentrums verbringen sie ihren Alltag zwischen Fabriken und Ruinen, Supermärkten und wilder Natur – ein Ort ohne Attraktionen, den man selten wahrnimmt und den doch jeder kennt.
Biegen und Brechen – Regie: Falk Schuster; Mike Plitt | 8 min | Animationsfilm, Dokumentarfilm | Deutschland | 2022
Alex wächst in der DDR bei seiner Mutter auf. Als sie den Staat kritisiert, beschließt das Jugendamt, ihn in ein Kinderheim zu stecken. Nach Fluchtversuchen wird Alex zum Jugendwerkhof Torgau gebracht. Ziel ist es, den Willen der Jugendlichen zu brechen.
Dieser lange Atem, Beates Laden betreffend – Regie: Olaf Held | 21 min | Fiktion | Deutschland | 2022
Erzgebirge in der Nachwendezeit. Beate startet neu durch und hat in der Garage ihres Bauernhofes einen Laden für Haushaltswaren eröffnet. Der läuft nur mäßig und Vertreter beißen sich dort die Zähne aus, um neue Waren loszuwerden. Auch weil Tochter Lotta, das ganze Geschäft ziemlich bescheuert findet.
Bleibe – Regie: Christian Tung Anh Nopper | 7 min | Experimental-Dokumentarfilm | Deutschland 2023
Das dokumentarische Kurzformat „Bleiben“ behandelt die Identitätssuche von Duc, welcher in Chemnitz aufgewachsen ist und sich mit den dortigen rassistischen Strukturen auseinandersetzen musste. Der Film versucht die persönliche, deutsch vietnamesische Perspektive von Duc darzustellen und geht auf die Herausforderungen eines jungen Erwachsenen ein, welcher seinen Platz in der weißen Mehrheitsgesellschaft erst finden musste. Mithilfe von tänzerischen Elementen gibt Duc Einblicke in seine innere Gefühlswelt.
Iktamuli – Regie: Anne-Christin Plate | 5 min | Animationsfilm | Deutschland | 2018
Eine Mutter erzählt vom Leben mit ihrem Sohn, der mit Trisomie 21 lebt, einer so genannten geistigen Behinderung. Alltagsszenen von Mutter & Sohn driften ab in die Gefühlswelt der Mutter: Ablehnung und Trauer, aber auch Freude und Sehnsucht. Für die Mutter ist es eine große Herausforderung ihren Sohn so anzunehmen, wie er ist. Sie kann nur sich ändern, die Sicht auf ihren Sohn. Iktamuli erzählt vom Konflikt zwischen Mutterliebe und Ablehnung, vom Vertraut- und Fremdsein zwischen Eltern und Kindern. Die Filmszenen sind assoziativ montiert. Sie folgen der inneren Logik des Erlebens der Mutter, deren Stimme als „innerer Monolog“ zu hören ist.
Benztown – Regie: Gottfried Mentor | 5 min | Animationsfilm | Deutschland | 2021
Eine Stadt wird rasend. Stuttgart bekämpft das Verkehrschaos mit ganz eigenen Mitteln und weit reichenden Konsequenzen. Vielleicht folgen bald schon weitere Städte diesem Beispiel.
Moderiert wird die Kurzfilmnacht von der Leipziger Regisseurin und Filmemacherin Alina Cyranek.
Wir empfehlen Kartenreservierungen unter Telefon 0341 90960037 oder ticket@budde-haus.de
Eintritt:
Normalpreis: 10,00 Euro
Ermäßigter Preis: 8,00 Euro (für Schüler:Innen, Azubis, Studierende, Leipzig-Pass-Inhaber:Innen, Inhaber:Innen eines Schwerbehindertenausweis, Inhaber:Innen des Leipziger Ehrenamts)
Solidaritätspreis: Freiwilliger Eintritt, der über dem Normalpreis liegt.
Bitte beachten: Keine Kartenzahlung möglich.
Die Veranstaltung findet im Kunstgarten des Budde-Hauses (hinterm Gartenhaus) statt.
Einlass: ab 21.00 Uhr
Reservierte Karten bitte bis spätestens 15 min vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse abholen.