Am Sonntag startet die 66. Ausgabe von DOK Leipzig mit dem Eröffnungsfilm »White Angel – Das Ende von Marinka« von Investegativjournalist Arndt Ginzel. Bis zum 15. Oktober zeigt das Publikumsfestival 225 künstlerische Animations- und Dokumentarfilme sowie XR-Erfahrungen aus 60 Ländern in elf Veranstaltungsorten der Stadt, darunter wieder kostenfreie Filmführungen im Leipziger Hauptbahnhof und im DOK Stream.

Der Filmverband Sachsen freut sich, dass mit »Bei uns heißt sie Hanka« von Grit Lemke sowie »The Gate« und »Vika!«, beide produziert von Ma.ja.de. Filmproduktions GmbH, drei Filme von Verbandsmitgliedern im Wettbewerbsprogramm vertreten sind. Außerdem ist eine Delegation des Filmverbandes Sachsen in der Festivalwoche in Leipzig.

Das Festivalprogramm

In diesem Jahr präsentiert das DOK Leipzig zwei Neuerungen. Um den langen Animationsfilm eine größere Plattform zu geben, führt das Festival eine neue Goldene Taube für lange Animationsfilme ein. Außerdem gibt es eine neue Wettbewerbsstruktur Die bisher sechs Wettbewerbe werden in vier Wettbewerbe zusammengefasst, wobei die Anzahl der vergebenen Preise unverändert bleibt.

Insgesamt 71 Filme konkurrieren in den vier Wettbewerben um die Goldenen und Silbernen Tauben, darunter 35 Weltpremieren. Der Internationale Wettbewerb Dokumentarfilm umfasst 10 Langfilme und 13 Kurzfilme. Unter den Produktionen sind sowohl Debütfilme als auch Produktionen etablierter Filmschaffender. Peter Mettler reflektiert in »While the Green Grass Grows« über Lebenszyklen und das menschliche Dasein. Nikolaus Geyrhalter präsentiert die Weltpremiere seines neuen Films »Stillstand« über die Hochphase der Covid-19-Pandemie – beobachtet in der Stadt Wien von März 2020 bis Dezember 2021.

Der Internationale Wettbewerb Animationsfilm versammelt 27 Produktionen unter anderem aus Deutschland, Indien, Kanada, Kolumbien, Spanien und Taiwan. Um die neu eingeführte Goldene Taube langer Animationsfilm konkurrieren fünf Werke, darunter der Hybridfilm »Johnny & Me«, in dem eine Grafikerin in das satirische Werk des Fotomontage-Künstlers und Antifaschisten John Heartfield eintaucht.

Im Deutschen Wettbewerb sind acht kurze und neun lange Dokumentarfilme nominiert, darunter zahlreiche Weltpremieren. Viele davon greifen gesellschaftlich oft diskutierte Themen auf und bieten neue Blickwinkel. Darunter die Ma.ja.de Produktion »The Gate« des Leipziger Regie-Duos Jasmin Herold und Michael David Beamish sowie »Bei uns heißt sie Hanka« von Grit Lemke, die in ihrem neuen Film auf ihre ganz persönliche Art die lebhafte Kultur der Sorben porträtiert. Wer mehr darüber erfahren möchte, warum die künstlerischen Projekte der Autorin und Regisseurin immer einen persönlichen Bezug haben müssen, dem empfehlen wir zum einen das MDR Special Screening am 11. Oktober und den aktuellen Podcast vom Filmverband Sachsen.

Im Publikumswettbewerb konkurrieren acht lange Dokumentarfilme um die Goldene Taube. Einige der Filme haben sich bei bedeutenden internationalen Filmfestivals bereits einen Namen gemacht haben, etwa »A Still Small Voice« (Sundance) oder »Bye Bye Tiberias« (Filmfest Vendig). Mit »Vika!« ist ein weiterer Film der Leipziger Filmproduktion Ma.ja.de. im Wettbewerb vertreten. Der Film Agnieszka Zwiefka begleitet die 84-jährige Vika, die DJ und ein Star der Nachtclubs in Warschau ist. Zu sehen ist der Wettbewerbsfilm unter anderem am 8. Oktober im Leipziger Hauptbahnhof und am 9. Oktober im DOK Stream.

Die Sektion »Camera Lucida« versamnmelt fünf Filme mit starken künstlerischen Handschriften, welche die Konventionen des Kinos herausfordern. Im Panorama Mittel- und Osteuropa öffnet das DOK Leipzig zudem ein Fenster zur Welt des mittel- und osteuropäischen Films. Bei Kids DOK werden in diesem Jahr fünf Filmprogramme für verschiedene Altersgruppen gezeigt.

Neben dem umfangreichen Filmprogramm bietet das DOK Leipzig auch wieder zahlreiche Möglichkeiten für Dialoge und Debatten. Es gibt Nachgespräche mit Filmschaffenden, Programm-Talks, Podcasts und Meisterklassen, welche zum Austausch über Filme als Kunstform und über die künstlerische Beschäftigung mit der Welt anregen. Das gesamte Festivalprogramm und Tickets gibt es auf der Website von DOK Leipzig.

Weitere Programmangebote

DOK Neuland – »Nowhere Is Only Somewhere«

Unter dem Titel »Nowhere Is Only Somewhere« öffnet vom 10. bis 15. Oktober wieder das Museum der bildenden Künste Leipzig seine Türen für zehn Extended-Reality-Arbeiten. Die für die diesjährige Ausstellung ausgewählten XR-Arbeiten erzählen von Krieg, Kolonialität und Verdrängung, wie auch von patriarchalem und heteronormativem Machtgehabe. Der Eintritt ist frei

Weitere Informationen

DOK Industry

Das Branchenprogramm für Fachbesucher:innen präsentiert in diesem Jahr u.a. ein Podiumsgespräch über das unabhängige belarusische Dokumentarfilmschaffen. Im Rahmen der Konferenz DOK Exchange XR werden die Chancen und Risiken von AI diskutiert, beim Archive Market präsentieren mehr als 20 Archive ihr Portfolio und Short ’n’ Sweet lädt wieder Kurzfilmprojekte zum Pitch ein.

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Festivaltrailer DOK Leipzig 2023