Musikalische Vielfalt, neue Kooperationen und Freiluftkino

Nach langer Kinoenthaltsamkeit freut sich das Team des Museumskinos im Innenhof der Technischen Sammlungen die 6. Dresdner Stummfilmtage zu präsentieren. Nicht nur besondere Stummfilme sind zu sehen. Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf der besonderen musikalischen Begleitung.

Der Eröffnungsfilm „Der Kampf mit dem Berge“ ein Dokumentarfilm von Arnold Fanck ist gleich ein musikalischer Paukenschlag. Matthias Hirth, Musiker und Künstlerischer Leiter der Stummfilmtage, hat ein Spezial-Soundtrack zwischen Elektronik und Akustik komponiert, der auf die Originalfilmmusik von Paul Hindemith Bezug nimmt. Der sonst eher am Klavier agierende Musiker Hirth hat hier den elektronischen Part übernommen und sich aus der Dresdner Philharmonie klassische Musiker dazugeholt: den Klarinettisten Dittmar Trebeljahr und den Bratschisten Hanno Felthaus. Eine besondere musikalische Konstellation, eine Uraufführung, die den experimentellen Charakter der Dresdner Stummfilmtage unterstreicht. Und: die einen neuen Partner der Stummfilmtage ins Spiel bringt: die Dresdner Philharmonie.

Ein weiteres Experiment wird es am 17 Juli geben. Der „impressionistische“ Stummfilm „Der Untergang des Hauses Usher“ wird zweimal gezeigt – mit zwei verschiedenen Live-Musiken. Der Zuschauer kann erleben, wie sehr die Musik die Wirkung eines Film beeinflussen kann.

Zum Abschluss kommt der Film „Das neue Babylon“ zur Aufführung, eine Kooperation mit dem Kino im Kasten und musikalisch begleitet von „Sojus 1“, einer Band aus Dresden, die mit Schlagzeug und Synthesizer dem alten Film ganz neue moderne Klänge und Rhythmen beimischt.

Weiterhin auf dem Programm: ein Orgelkonzert in der Striesener Versöhnungskirche, ein Abend mit dem Stummfilmerzähler Ralph Turnheim und eine Stummfilmveranstaltung für Kinder.

Karten können telefonisch (0351/4887272) oder über Email (service@museen-dresden.de) reserviert werden.

Das Programm im Überblick
Mi 14. Juli 2021 | 21 Uhr | Innenhof
Im Kampf mit dem Berge (D 1921, R:Arnold Fanck, 74 Min.)
Kooperation mit der Dresdner Philharmonie als Special zum 100-jährigen Filmjubiläum
Musik: UA Matthias Hirth (Klavier | Electronic)
Dittmar Trebeljahr (Klarinette)
Hanno Felthaus (Viola)

Der Dokumentarfilm trägt den Untertitel In Sturm und Eis. Eine Alpensymphonie. Passend, denn mindestens genauso imposant wie seine gewaltigen Bilder ist die von Paul Hindemith komponierte Filmmusik. Die dramatische Besteigung des 4500 Meter hohen Lyskamms durch die Skiläufer Hannes Schneider und Ilse Rohde wird nicht nur untermalt, sondern zu einer Ode an die landschaftliche Schönheit und den menschlichen Mut angehoben.
Eintrittspreis: 8/7 €

Do 15. Juli 2021 | 21 Uhr | Innenhof
Der Mann mit dem schiefen Mund und Sherlock Jr. (GB,R: Maurice Elvey, 1921, USA, R: Buster Keaton, 1924, 90 Min.)
Stimme: Stummfilmerzähler Ralph Turnheim 
Der Mann mit dem schiefen Mund (1921)
Sherlock Holmes ist auf der Suche nach dem Vermissten Neville St. Clair. Zuletzt wurde er in einer Opiumhöhle gesehen und ist seitdem spurlos verschwunden. Ein Bettler mit entstellter Lippe ist der einzige Zeuge.
Sherlock Jr. (1924)
Filmvorführer Buster steigt im Traum in die Filmleinwand und löst dort als Meisterdetektiv den Fall.
Eintrittspreis: 8/7 €

Frei 16. Juli 2021 | 21 Uhr | Versöhnungskirche Striesen
100-jähriges Filmjubiläum
Der müde Tod (D 1921, R: Fritz Lang, 98 Min)) 
Musik: Michael Vetter (Orgel)
Eine Geschichte von Liebe und Tod, Schicksal und Opfertum. Als eine junge Frau ihren Mann an den Tod verliert, setzt sie alles daran, ihn zurückzubekommen. Langs Meisterwerk verzaubert und berührt gleichermaßen.
Eintrittspreis: 10 €

Sa 17. Juli 2021 | 11 Uhr | Museumskino
Stummfilme für Kinder
Musik: Tomasz Skulski (Saxophon)
Das Kinderprogramm führt kleine Cineast:Innen in die fantasievolle Welt der Animationsfilme. Es werden Werke unterschiedlicher Machart gezeigt und am Saxophon live von Tomasz Skulski vertont. Zu sehen sind Filme aus dem Archiv der DEFA-Stiftung.
Eintrittspreis: Kinder bis 12 Jahre frei, Erwachsene: 5 €

Sa 17. Juli 2021 | 21 und 22 Uhr | Innenhof
Wirkung von Filmmusik: Ein Film – zwei unterschiedliche Filmmusiken
Der Untergang des Hauses Usher (FR 1928, R: Jean Epstein, Gesamtlänge: ca. 120 Min.)
Musik: UA Richard Siedhoff (Klavier) I Matthias Hirth (electronic und keys)
Ein musikalisches Experiment! Zwei verschiedene Live-Filmmusiken werden nacheinander zu hören sein.
Ein Mann wird von seinem alten Freund Roderick Usher – der Hausherr eines verfluchten Landsitzes – um Hilfe gebeten: seine Frau Madelaine ist schwer krank und scheint immer schwächer zu werden. Ob Rodericks obsessives Malen von Portraits seiner Gattin etwas mit ihrem Zustand zu tun hat? Jean Epstein setzt Edgar Allen Poes Kurzgeschichte in eindrucksvolle, furchteinflößende Bilder um. Mit Techniken wie Zeitlupe, Tiefenschärfe und Überblendung gelingt es dem Avantgardisten, psychologisch interessante Portraits der Hauptfiguren zu schaffen. 
Eintrittspreis: 8/7 €

So 18. Juli 2021 | 21 Uhr| Innenhof
Das neue Babylon (RU 1929, R: Leonid Trauberg, Grigori Kosinzew, 93 Min.)
Musik: Søjus1, Simon Arnold und Ralf Müller (electronic)
Vor dem Hintergrund der Niederschlagung der Pariser Kommune 1871 erzählt der Film die Geschichte von Louise und Jean, deren Liebe in Zeiten des offen ausgetragenen Klassenkampfes keine Chance hat. Das Regie-Duo Kosinzew & Trauberg entwickelte eine einzigartige Filmästhetik mit einer radikalen Montage, deren experimenteller Charakter die glättenden Eingriffe der Zensur vergessen macht.
Eintritt frei

Pressemitteilung der Öffentlichkeitsarbeit/Museumskino der Technischen Sammlungen Dresden 
Telefon +49 351 488-7251 | Fax +49 351 488-7203 | Junghansstraße 1-3 | 01277 Dresden 

Das komplette Programm der 6. Dresdner Stummfilmtage ist zu finden unter:
https://www.filmverband-sachsen.de/6-dresdner-stummfilmtage-vom-14-bis-18-juli-in-den-technischen-sammlungen/%22
https://www.filmverband-sachsen.de/6-dresdner-stummfilmtage-vom-14-bis-18-juli-in-den-technischen-sammlungen/%22
https://www.filmverband-sachsen.de/6-dresdner-stummfilmtage-vom-14-bis-18-juli-in-den-technischen-sammlungen/%22