Das einstige DEFA-Studio für Trickfilme Dresden produzierte keineswegs nur Kinderfilme, sondern auch Hunderte Werke für Erwachsene. Mit Einfallsreichtum, Witz, Timing und animatorischem Geschick illustrieren die Filme zeitlose Geschichten, nehmen menschliche Eigen- und Unarten aufs Korn oder kommentieren gesellschaftliche Zustände. Das Programm des Deutschen Instituts für Animationsfilm versammelt liebevoll gestaltete Kurzfilme aller Tricktechniken. Abgerundet wird es durch einen Handpuppenfilm mit dem DDR-Komödianten Rolf Herricht als Erzähler.
Übersicht
Gesamtlaufzeit ca. 67 min.
Kosten für eine Vorführung: 95 € zzgl. 5 € Versand.
Filmprogramm als PDF (demnächst)
Sieben Rechte für den Zuschauer
Regie: Marion Rasche/Peter Mißbach | 2 min | Zeichentrick | DDR | 1980
Augenzwinkernd werden verschiedene Möglichkeiten gezeigt, wie Kinobesucher ihre Freude über einen gelungenen Film oder ihren Unmut über ein weniger geglücktes Werk ausdrücken können.
Bild: ©DEFA-Stiftung/Helmut Krahnert
Vogel der Nacht
Regie: Christl Wiemer | 21 min | Flachfigurentrick | DDR | 1986
Ein Kaiser in China liebt seine Hauptfrau. Als diese von einer Nebenfrau hinterlistig getötet wird, verwandelt sie sich in eine Nachtigall, die fortan den traurigen Kaiser mit ihrem Gesang erfreut. Die Nebenfrau verletzt den Vogel und lässt zur Erbauung des Kaisers ein künstliches Exemplar bauen, das ihm die Sinne verwirrt. Doch die Nachtigall erholt sich …
Bild: ©DEFA-Stiftung/Helmut Krahnert
Western
Regie: Günter Rätz | 5 min | Puppentrick | DDR | 1965
Drahtmännchen Herr Lang hat in einem Wild-West-Roman geschmökert und will die Geschichte nun nachspielen. Herr Kurz soll sein Gegenpart sein. Lang fängt und fesselt ihn und übt schließlich Messerwerfen an ihm. Doch der clevere Herr Kurz beweist, dass „Cowboy Lang“ gar nicht so unerschrocken ist wie er glaubt.
Bild: ©DEFA-Stiftung/Manfred Schreyer
Okkupation
Regie: Sieglinde Hamacher | 8 min | Zeichentrick | DDR | 1990
Ein kleiner Mann sitzt auf einer Bahnhofsbank. Ein klotziger, zunächst höflicher Typ gesellt sich zu ihm, nutzt dessen Zeitung, verzehrt im Zug seinen Reiseproviant, folgt ihm und belästigt ihn im Bus. Schließlich macht er sich in seinem Haus breit …
Bild: ©DEFA-Stiftung/Helmut Krahnert
Angst
Regie: Günter Rätz | 15 min | Flachfigurentrick | DDR | 1981
Ein Junge rettet seine jüdische Freundin, als SA-Schläger die Familie des Mädchens überfallen. Es gelingt ihm, sie nachts heimlich zu einer Deckadresse zu bringen. Später findet er in der verwüsteten Wohnung ihre Puppe …
Bild: ©DEFA-Stiftung/Hans Schöne
Monument
Regie: Klaus Georgi/Lutz Stützner | 4 min | Zeichentrick | DDR | 1989
Ein Denkmal wird enthüllt. Es stellt eine Figur dar, die mit ausgestrecktem Arm in eine Richtung weist. Die Massen begrüßen es mit Jubel. Dann wechselt das Denkmal die Richtung, in die es weist …
Bild: ©DEFA-Stiftung/Helmut Krahnert
Gegner nach Maß
Regie: Bruno J. Böttge | 4 min | Silhouettentrick | DDR | 1964
Ein Papierheld schneidet sich seinen Kontrahenten je nach Bedarf zurecht …
Bild: ©DEFA-Stiftung/Manfred Henke
Nur ein Märchen
Regie: Carl Schröder | 8 min | Handpuppenspiel | DDR | 1963
Frau Holle, Vorsitzende der LPG „Gebrüder Grimm“, freut sich über zwei neue Arbeiterinnen: Maria Gold und Maria Pech. Die beiden haben recht unterschiedliche Arbeitsstile. Die Lohnzahlung zeigt den Unterschied zwischen Märchen und (DDR-) Realität.
Bild: ©DEFA-Stiftung/Wolfgang Bergner