Herzlichen Glückwunsch an das Team von »Im Prinzip Familie«! Der Dokumentarfilm von Regisseur Daniel Abma gewährt über ein Jahr lang einen intimen Einblick in den Alltag der Kinder- und Jugendhilfe und richtet den Fokus auf die Menschen im Hintergrund, die Tag für Tag daran arbeiten, den Kindern das zu geben, was sie am meisten brauchen: Geborgenheit und jemanden, der auf ihrer Seite steht. Der Film soll nach dem prognostizierten Kinostart im Juni 2025 natürlich auch im film.land.sachsen-Programm Platz finden. Daniel Abma und auch der Dresdner Kameramann Johannes Praus haben bereits ihr Interesse bekundet, bei den Veranstaltungen in den sächsischen Regionen für Filmgespräche mit vor Ort zu sein.

Premiere für film.land.sachsen-Preis

Der film.land.sachsen-Preis für Filmkultur im ländlichen Raum wurde beim DOK Leipzig – Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (28. Oktober bis 3. November 2024) erstmals vergeben. Nominiert waren neun Filme. Wir bedanken uns recht herzlich bei unserer tatkräftigen Jury, Barbara Wallbraun (Regisseurin »Uferfrauen«, film.land.sachsen-Moderatorin), Juliane Renner (Uniwerk Pirna) und Thomas Erler (Kinopolis Freiberg). Alle drei Jury-Mitglieder sind fest im film.land.sachsen-Kosmos verortet, als Moderatorin, Veranstalter*in oder generell als Kino-Enthusiast*in. Dass die Jury eine gute Entscheidung getroffen hat, legt auch die Tatsache nahe, dass »Im Prinzip Familie« mit dem ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness und dem Preis Gedanken-Aufschluss, der von einer Jury aus Strafgefangenen der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen vergeben wurde, noch zwei weitere Auszeichnungen abräumte.

Unsere Jury in ihrem Element (v.l.n.r. Juliane Renner, Barbara Wallbraun, Thomas Erler)

Publikumsrekord bei DOK Leipzig 2024

Die 67. Ausgabe des Dokumentar- und Animationsfilmfestivals DOK Leipzig wurde mit ausnehmend großer Begeisterung von Publikum und Filmbranche wahrgenommen. Insgesamt zählt das Festival in diesem Jahr 55.000 Besucher*innen – mehr als je zuvor. Im vergangenen Jahr freute sich das Festival über 45.500 Zuschauer*innen. Die letzte Rekordzahl (48.000) erreichte das Festival in 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie.

»DOK Leipzig hat 2024 deutlich über zweitausend Fachakkreditierte angezogen, die zu den steigenden Besuchen in den Festivalkinos beigetragen und den Zuspruch der Industry-Veranstaltungen merklich verstärkt haben«, erläutert Festivalleiter Christoph Terhechte. »Aber auch die Zahl der Dauerkarten- und Einzelkartenkäufe ist unverkennbar gewachsen und hat für lebendige Filmgespräche in vollen Kinos und nachdrückliches Feedback für die zahlreichen angereisten Filmschaffenden aus aller Welt gesorgt. Das ist ein gutes Signal für den Dokumentar- und den Animationsfilm im Kino.«

Besonders positiv wurden die Filme im Publikumswettbewerb, die Kurzfilmrollen sowie die langen Animationsfilme angenommen. Erfreulich waren zudem die hohen Besuchszahlen bei Events wie der Animation Night, dem Interactive Cinema von DOK Neuland und Animation Perspectives. Auch die kostenlosen Vorführungen am Hauptbahnhof waren ausgesprochen gut besucht. Zu der XR-Ausstellung DOK Neuland kamen 2.500 Besucher*innen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.

Im Branchenbereich DOK Industry ließen sich eine rege Teilnahme an dem zweitägigem Programm DOK Exchange XR zu interaktivem und immersivem Storytelling sowie ein Zuwachs an Einzeltreffen beim DOK Co-Pro Market beobachten. Auch die Weiterbildungs- und Netzwerkformate mit Fokus auf den Animationsfilm wurden sehr positiv angenommen. DOK Leipzig 2024 präsentierte 209 Filme und Extended-Reality-Arbeiten aus 55 Ländern an sieben Tagen. 

Preisregen beim DOK Leipzig

Am Festivalsamstag wurden die sieben Goldenen und zwei Silbernen Tauben sowie zahlreiche Partnerpreise vergeben. Im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm ging die Goldene Taube Langfilm an Dominique Cabrera für »La Jetée, the Fifth Shot« (Le Cinquième plan de La Jetée | Frankreich). In dem Preisträgerfilm erkennt sich Cabreras Cousin in einer Einstellung in Chris Markers Filmklassiker „La Jetée“ (1962) wieder – der Ausgangspunkt für einen Rückblick in ihre Familiengeschichte. Die Goldene Taube Kurzfilm, verbunden mit 3.000 Euro, erhielt der renommierte britische Filmemacher John Smith für »Being John Smith« (UK), eine ironische Auseinandersetzung mit seinem englischen Allerweltsnamen und dessen Auswirkungen auf sein Leben und seine Karriere.

Die Silberne Taube Langfilm, gestiftet von 3sat für den besten langen Dokumentarfilm eines Regietalents im Nachwuchsbereich, erhielt Pierre Michel Jean für »Twice into Oblivion«(L‘oubli tue deux fois | Frankreich, Haiti, Dominikanische Republik). Der Film setzt sich mit dem sogenannten ‚Petersilienmassaker‘ in der Dominikanischen Republik 1937 auseinander, bei dem mehr als 20.000 Haitianer*innen ermordet wurden. ie mit 1.500 Euro dotierte Silberne Taube Kurzfilm für den besten kurzen Dokumentarfilm eines Regietalents im Nachwuchsbereich, gestiftet von der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM), ging an »What Goes Up« (Saudi-Arabien, USA) von Samar Al Summary. Darin springt die Künstlerin am Militärflugplatz in Arizona Trampolin – eine Rebellion nicht nur gegen die Schwerkraft, sondern auch gegen das Patriarchat

Die 68. Festivalausgabe findet vom 27.10. bis 2.11.2025 statt.

Die Preisträgerfilme der Goldenen und Silbernen Tauben in der Übersicht:

Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm
Goldene Taube Langfilm: „La Jetée, the Fifth Shot“ (Dominique Cabrera | FR 2024)
Goldene Taube Kurzfilm: „Being John Smith“ (John Smith | GB 2024)
Silberne Taube Langfilm: „Twice into Oblivion“ (Pierre Michel Jean | FR, HT, DO 2024) 
Silberne Taube Kurzfilm: „What Goes Up“ (Samar Al Summary  | SA, US 2024)

Internationaler Wettbewerb Animationsfilm
Goldene Taube Langfilm: „Pelikan Blue (László Csáki | HU 2024)
Goldene Taube Kurzfilm: „On Weary Wings Go By” (Anu-Laura Tuttelberg | EE, LT 2024)

Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm
Goldene Taube Langfilm: „Tarantism Revisited“ (Anja Dreschke, Michaela Schäuble | DE, CH 2024)
Goldene Taube Kurzfilm: „Der König von Spanien“ (Leonard Volkmer | DE 2024)

Publikumswettbewerb
Goldene Taube: „Once upon a Time in a Forest“ (Virpi Suutari, FI 2024)