Das Łužycafilm-Programm gibt einen spannenden Einblick in die Vielfalt des aktuellen sorbischen, inbesondere auch sorbischsprachigen Kurzfilmschaffens. Jenseits von Klischees und Folklorismus zeigt es Innensichten sorbischer Filmkünstler*innen. Aufgegriffen werden dabei Themen der regionalen Geschichte und Motive des kulturellen Erbes, z.B. sorbische Dichtung, Musik und Sagenwelt sowie Fragen der ethnischen Identität. Unterschiedliche künstlerische Handschriften und Genres, ungewöhnliche Interpretationen von Altbekanntem oder überraschend Neues – das Schauen der Filme lohnt sich in jedem Fall!
Das Sorbisch-Deutsche Filmnetzwerk Łužycafilm vernetzt und unterstützt Film- und Medienschaffende aus der Lausitz. Eine der wichtigsten Aufgaben ist dabei die Förderung und Sichtbarmachung sorbischen Filmschaffens.
Übersicht
Gesamtlaufzeit ca. 73 min.
Kosten für eine Vorführung: 95 € zzgl. 5 € Versand.
Filmprogramm als PDF (demnächst)
Smy / Wir sind
Regie: Sophia Ziesch und Luisa Nawka | 12 min | Dokumentarfilm | Deutschland | 2017
Warum bin ich sorbisch? Im offenen Gespräch wagen es fünf Menschen, ihre individuelle Zugehörigkeit zur Minderheit in Ostsachsen zu hinterfragen und finden sich mit persönlichen Konflikten konfrontiert.
z wójny jĕdu... / friedenkriegen...
Regie: Maja Nagel und Julius Günzel | 7 min | experimenteller Real- und Animationsfilm | Deutschland | 2017
Ein filmischer Hybrid als Stimmungsbild unseres Alltags vor dem aktuellen Hintergrund Dresdens mit überlieferten sorbischen Klängen.
An verschiedenen Stellen der Stadt DRESDEN erscheint immer wiederkehrend ein kleiner, gezeichneter Film, eine Animation über Krieg und Frieden, Streit und Versöhnung: Schüsse in der guten Stube und Herzschlag in der Straßenbahn.
Zmij / Der Drache
Regie: Angela Schuster | 14 min | Animation | Deutschland | 2016
Irgendwo in der Lausitz, 1938: Ein kleines Mädchen wünscht sich einen Drachen, um das Schicksal seiner Familie zum Besseren zu wenden. Währenddessen setzten auch Erwachsene im ganzen Land ihre Hoffnungen auf einen vermeindlichen Erlöser. Der Kurzfilm verbindet eine alte sorbische Sage mit einem Stück deutsch-sorbischer Geschichte.
Źiwa žeńska / Die wilde Frau
Regie: Hella Stoletzki | 9 min | Experimenteller Kurzspielfilm | Deutschland 2019
Eine filmische Collage, basierend auf der Lausitzer Sage der wilden Frau vom Picho, welche sich aus der Begegnung zweier Frauen, Symboliken, Gesten und einem missverstanden Geschenk strickt.
Gólska roža / wild rose
Regie: Frauke Rahr | 11 min | Dokumentarfilm | Deutschland 2021
Dichterin Roža Šenkarjowa und Filmemacherin Frauke Rahr, die beide aus Rohne in der Lausitz stammen, erschaffen ein filmisches Porträt des sorbischen stillen Lebens – voller Liebe zum eigenen Haus, alten Fotografien und Artefakten.
Jajo
Regie: Thrush | 20 min | Experimenteller Kurzspielfilm | Deutschland 2020
Die „Mittagsfrau“ ist in der sorbischen Mythologie eine Gestalt, der sich Anna auf einer inneren, sinnlichen Reise nähert, wobei auch die fragile Symbiose zwischen Natur und Mensch gespiegelt wird.